Boxen einfach erklärt

Boxen ist eine populäre Sportart, die bei Fernsehübertragungen hohe Einschaltquoten erzielt. Für die Präsenz des Boxen im gesellschaftlichen Bewusstsein spricht auch, dass viele Begriffe aus dem Boxsport zu festen Redewendungen des alltäglichen Sprachgebrauchs wurden.

So bezeichnet man einen erschöpften Menschen manchmal auch als »stehend KO« oder »in den Seilen hängend«. Jemand, der eine Warnung erhalten hat, wird oft als »angezählt« bezeichnet. Gibt jemand auf, so »wirft er das Handtuch«. Sucht man streitlustig den Vergleich, fordert man den Kontrahenten auf, »aus der Ecke zu kommen«.

Trotz der großen medialen Popularität des Boxens sind vielen Menschen die Grundsätze der Boxregeln unklar. Wir haben an dieser Stelle einmal die häufig auftretenden Fragen rund um den Boxsport und Boxkämpfe zusammengefasst. Wer sich mit den Antworten auf die untenstehenden Fragen befasst hat, wird einen Kampf im olympischen Boxen besser verstehen.

Wo ist der Unterschied zwischen dem olympischen Boxen und dem Profiboxen?

Etwas vereinfacht gesagt kann man den Boxsport in zwei unterschiedliche Welten unterteilen: Auf der einen Seite das »olympische Boxen«, auf der anderen Seite das »Profiboxen«. Der Boxsport dürfte der einzige Sport sein, bei der die Bezeichnung »Profi« nicht automatisch für die Leistungsspitze der Sportart steht, sondern für einen parallelen Organisationszusammenhang des Boxens.

Früher sprach man vom »Amateurboxen«, heute ist die Bezeichnung »olympisches Boxen« verbreitet. Die Bezeichnung deutet bereits auf den wesentlichen Unterschied hin: Das olympische Boxen ist jener Zweig des Boxens, der als höchsten Wettbewerb die Olympischen Spiele kennt.

Die Regeln des olympischen Boxens unterscheiden sich zum Teil sehr deutlich von den Regeln des Profiboxens. So werden die Kämpfe z.B. über 3 statt 8, 10 oder 12 Runden ausgetragen. In diesen 3 Runden können die olympischen Boxer ein höheres Tempo gehen als man es vom Profiboxen kennt.

Auch sind die Sportler in der Regel bis zum Ende des Kampfes verteidigungsfähiger. Die KO-Quote ist daher geringer. Überhaupt hat der Schutz der Sportler im olympischen Boxen einen hohen Stellenwert – vor allem natürlich in den Nachwuchsaltersklassen U13, U15, U17 und U19. In der Regel bestreiten olympische Boxer auch mehr Kämpfe als Profiboxer.

Ein sehr augenfälliger Unterschied zum Profiboxen: Die Sportler tragen im Ring ein Trikot, boxen also mit bedecktem Oberkörper. Das Trikot soll (ebenso wie die Handschuhe) in der Farbe der jeweiligen Ringecke sein, damit die Punktrichter beide Kämpfer besser voneinander unterscheiden können.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erkennt nur das olympische Boxen und seine Regeln an. Das heißt: Allein der Weltverband des olympischen Boxens vertritt den Boxsport beim IOC. Die verschiedenen, miteinander konkurrierenden Profiboxverbände sitzen in Lausanne ausdrücklich nicht am Tisch.

Seit einigen Jahren dürfen Profis im Prinzip zwar an den olympischen Spielen teilnehmen, aber sie müssen sich in Boxturnieren erst mit olympischen Boxern vergleichen und durch Siege für eine Teilnahme an den Olympischen Spielen qualifizieren. Nicht viele Profis haben sich bislang darauf eingelassen, und noch weniger waren dabei erfolgreich.

Der olympische Boxsport ist in Deutschland ähnlich organisiert wie z.B. Fußball oder Handball. Basis ist die Arbeit von vielen Boxsportvereinen, in denen meistens für einen geringen Monatsbeitrag geboxt werden kann. Die Vereine sind in Landesverbänden zusammengeschlossen, die auf nationaler Ebene wiederum Mitglied im Deutschen Boxsport-Verband sind.

Auf nationaler Ebene ist der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und wird – als ein Vertreter der olympischen Kernsportarten – auch vom Bundesinnenministerium untesrtützt. Auf internationaler Ebene ist der DBV Mitglied im europäischen Kontinentalverband EUBC und im Weltverband AIBA.

Im Bereich des olympischen Boxens gibt es also eine klare und eindeutige Struktur von Verbänden, wie man es auch von anderen Sportarten gewohnt ist. Im Profiboxen gibt es hingegen mehrere konkurrierende Verbände, die eher privatwirtschaftlich agieren und eine unübersichtliche Zahl von Meisterschaftstiteln ermöglichen.

Meisterschaften werden im olympischen Boxen auf allen Ebenen (Landesebene, Bundesebene, Kontinentalbene, Weltebene) immer in mehrtägigen Turnieren ausgetragen, die von Beginn an im KO-System angelegt sind. Es kommen die besten Boxer für diese Turniere zusammen.

Wer im Rahmen dieser Meisterschaften gegen wen antreten wird, ergibt sich aus der Auslosung. Einen Titel gewinnt man nur, wenn man alle Kämpfe des Turniers siegreich bestreitet. Auch dies ist ein wesentlicher Unterschied zum Profiboxen, wo Meisterschaften singulär angesetzte bzw. verabredete Kämpfe sind, die entweder der Verband bestimmt oder die Manager der Boxer aushandeln.

Im Spitzensportbereich des olympischen Boxens wird natürlich mindestens ebenso professionell trainiert wie im Profiboxen. Wer bei Europa- oder Weltmeisterschaften oder bei den Olympischen Spielen in den Ring steigt, ist kein Hobbysportler mehr. Die Athleten trainieren intensiv an Bundes- und Olympiastützpunkten und können sich in ihrer aktiven Zeit voll dem Sport widmen.

Wie kommt es im Olympischen Boxen zu Kämpfen?

Auch wenn das olympische Boxen ganz klassisch in Sportvereinen betrieben wird: Im Kern ist es eine Individualsportart. Das spiegelt sich in der Art und Weise wider, wie in unserer Sportart Kämpfe angesetzt werden.

Es gibt zwar im Boxsport einen Ligabetrieb, aber es beschränkt sich auf die Bundesliga und die Teilnahme daran ist freiwillig. Der finanzielle und organisatorische Aufwand ist groß, so dass in jeder Saison nur eine Handvoll Vereine am Ligabetrieb teilnehmen.

Im Umkehrschluss heißt das, dass die allermeisten Kämpfe im olympischen Boxen außerhalb jeglicher Liga ausgerichtet werden. Für viele, die klassische Mannschaftssportarten wie Fuß- oder Handball vor Augen haben, ist nur schwer vorstellbar, wie ein Wettkampfbetrieb ohne Ligen mit Hin- und Rückrunden funktionieren kann.

Viele der knapp 900 im Deutschen Boxsport-Verband organisierten Boxvereine richten in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen freiwillig Boxveranstaltungen aus. Manche Vereine führen solche Veranstaltungen daher nur alle paar Jahre durch, manche jährlich, besonders engagierte Vereine vielleicht auch mehrfach im Jahr.

Mit dem Aufbau des Boxrings, der Bestuhlung der Hallen und der Planung des Kampfprogramms ist die Durchführung einer solchen Boxveranstaltung für die Vereine mit einem großen Aufwand verbunden. Meist sind viele Dutzend Helferinnen und Helfer beteiligt.

Im Rahmen einer solchen Boxveranstaltung werden durchschnittlich 15 bis 20 Kämpfe in den verschiedenen Alters‑, Gewichts- und Leistungsklassen ausgetragen. Für die Zuschauer ist das charmant: Für einen meist geringen Eintrittspreis sieht man eine bunte Mischung von Kämpfen.

Die anderen Vereine (mal nur aus der Region, manchmal deutschlandweit, gelegentlich auch aus dem Ausland) werden eingeladen, ihre Wettkampfsportler zu der geplanten Veranstaltung anzumelden. Für eine größere Veranstaltung können so durchaus um die 200 Anmeldungen zusammenkommen.

Mit der Anmeldung werden die Daten übermittelt, die für die Zusammenstellung der Kämpfe relevant sind. Neben dem Namen und dem Geschlecht sind dies vor allem das Geburtsdatum und das voraussichtliche Gewicht am Wettkampftag sowie die Kampferfahrung (aufgeschlüsselt nach Siegen, Niederlagen und Unentschieden).

Ist ein Sportler angemeldet, dann bedeutet dies noch lange nicht, dass er auch einen Kampf bekommt. Unter allen eingegangenen Meldungen muss der Veranstalter nun Kämpfe zusammenstellen. Dabei sind die Gewichts- und Altersunterschiede ebenso zu berücksichtigen wie die Erfahrungsunterschiede. Das Regelwerk setzt bei zulässigen Gewichts- und Altersunterschieden klare Grenzen.

Die Planung der Kämpfe ist oft eine anstrengende Sache, die nicht nur gute Regelkenntnisse, sondern auch manches diplomatische Geschick verlangt, um alle Beteiligten einigermaßen zufriedenzustellen. Abweichende Gewichte oder überraschend eingehende Absagen erfordern vor allem am Wettkampftag noch einmal unter Zeitdruck ein hohes Improvisationstalent.

Wenn zu einer Veranstaltung 200 Wettkämpfer gemeldet wurden, aber »nur« 20 Kämpfe durchgeführt werden können, ist der Rest eine einfache Rechenaufgabe: Von 200 gemeldeten Sportlern werden am Ende 40 einen Kampf bekommen. 160 Sportler werden leer ausgehen – entweder weil das Programm voll ist oder weil es in Hinblick auf Gewicht, Alter und Kampferfahrung keine passenden Gegner gab. Sie können aber meist im Vorfeld der Veranstaltung darüber informiert werden, dass sie keinen Gegner bekommen haben.

Es gehört daher zu einer der wichtigsten Wettkampfeigenschaften eines Boxers, in dieser Hinsicht frustrationstolerant zu sein. Gerade am Anfang des sportlichen Weges lösen sich viele der eigentlich geplanten Wettkämpfe in Luft auf. Der Sportler hat sich auf einen Kampf eingestellt, aber es kommt häufig trotzdem nicht dazu. Das kann die Motivation auf die Probe stellen. Im Frühjahr und Herbst, wenn es traditionell viele Boxveranstaltungen gibt, muss ein olympischer Boxer möglichst durchgehend in Wettkampfform sein, um zu Kämpfen zu kommen.

Die Kampfplanung des Veranstalters muss bei normalen Veranstaltungen von den beteiligten Trainern noch bestätigt werden. Niemand wird gezwungen, zu kämpfen. Wenn die Planung aber mit Sachverstand vorgenommen wurde, gibt es in der Regel aber wenig Grund zu Beanstandungen.

Kommt es zu einem Wettkampf, so kämpft der Boxer in erster Linie für sich und die Verbesserung seiner Wettkampfbilanz. Die Ergebnisse aller geführten Wettkämpfe werden in den Wettkampfpass des Boxers eingetragen. Sammeln sich dort die Siege, so bekommt er stärkere und erfahrenere Gegner, an denen er selbst wiederum auch wachsen kann.

Bei den jährlich durchgeführten Meisterschaften auf Bezirks‑, Landes- und Bundesebene oder anderen großen Turnieren sieht es etwas anders aus. Hier werden die Kämpfe nicht zusammengestellt, sondern es entscheidet sich grundsätzlich durch das Los, wer gegen wen in den Ring treten muss. Der Sieger rückt dann im Turnier jeweils eine Runde vor.

Wie verläuft ein Boxkampf im Olympischen Boxen?

Im Rahmen einer Wettkampfveranstaltung des olympischen Boxens werden meist mehrere Kämpfe in Folge ausgetragen. Jeder Kampf wird vom Ringsprecher angekündigt und die beiden beteiligten Kämpfer zum Kampf gerufen.

Den Ring dürfen sie allerdings erst betreten, wenn der Ringrichter schon im Ring ist und ihnen (meist mit Handzeichen) die Erlaubnis dazu gegeben hat.

Haben sie diese Erlaubnis erhalten, warten sie dann in der Ringecke darauf, dass der Ringrichter zu ihnen kommt und die Wettkampfausrüstung auf Vorschriftsmäßigkeit und Vollständigkeit überprüft: Ist die Wettkampfkleidung vorschriftsmäßig? Ist ein Tiefschutz angelegt? Ist ein erlaubter Zahnschutz eingesetzt? Ist es ein erlaubter Kopfschutz, sofern ein Kopfschutz getragen werden muss? Sind es zugelassene Handschuhe im erforderlichen Gewicht? Sind die Klettverschlüsse der Handschuhe mit Tape gesichert?

Wenn alles okay ist, ruft der Ringrichter beide Kämpfer anschließend zu einer Regelbelehrung in die Ringmitte. Er ermahnt sie, keine Innenhände zu schlagen, keine Kopfstöße zu verursachen und nicht zu halten. Beide Kämpfer werden dann zum Sportgruß aufgefordert, bevor sie schließlich noch einmal in die Ringecke zurückgeschickt werden.

Der Ringrichter versichert sich nun noch einmal, ob die Punktrichter, der Ringarzt, der Supervisor und der Zeitnehmer an ihrem Platz sind. Wenn er alles in Ordnung ist, wird der Kampf mit dem Schlag der Ringglocke und dem Kommando »Box!« eröffnet.

Ein Kampf im olympischen Boxen besteht immer aus drei Runden, die von jeweils von einer einminütigen Pause unterbrochen werden. Die Rundenzeiten hängen von der Altersklasse ab, in der der Kampf ausgetragen wird. Die Kämpfer der U13 boxen 3 x 1 Minute, die Kämpfer der U15 3 x 1,5 Minuten, die Kämpfer der U17 3 x 2 Minuten und die Kämpfer der U19 wie auch die Erwachsenen boxen 3 x 3 Minuten.

Zehn Sekunden vor dem Ende der Runde ertönt das Klopfen eines Hammers, um das bevorstehende Ende des Durchgangs anzuzeigen. Die Runde wird mit einem Schlag der Ringglocke beendet. Wird just in diesem Moment ein Kämpfer durch den Ringrichter angezählt, wird das Ende des Anzählens noch abgewartet.

Während der Rundenpause halten die Sportler sich in ihrer Ringecke auf. Meist betritt nun auch der Trainer den Ring, um den Kämpfer zu coachen, aber auch, um ihm etwas zu trinken zu geben oder Beine und Arme zu lockern. Manche Kämpfer bleiben in der Pause lieber stehen, andere bevorzugen es, zu sitzen.

Zehn Sekunden vor dem Ende der einminütigen Pause ertönt erneut das Klopfzeichen mit dem Hammer. Der Trainer muss nun den Ring wieder verlassen, damit der Ringrichter nach dem Schlagen der Ringglocke den Kampf wiedereröffnen kann.

Nach diesem Muster verlaufen nun die restlichen Runden. Kommt es während des Kampfes zu einer längeren Unterbrechung, etwa weil ein Kopfschutz verrutscht ist oder ein Kämpfer einen Zahnschutz verliert, der erst gereinigt werden muss, bevor der Trainer ihn wiedereinsetzen kann, dann unterbricht der Ringrichter die Rundenzeitmessung mit einem »Time!«-Kommando. Die Messung wird mit dem »Box!«-Kommando wieder fortgesetzt.

Nach dem Ende der letzten Runde gehen die Sportler wieder zurück in ihre Ringecke. Die Trainer entfernen jetzt die Handschuhe und ggf. auch die Kopfschützer. Es ist üblich, dass die Sportler auch noch einmal in die Ringecke des Gegners gehen, um sich dort von den Trainern des Gegners zu verabschieden.

Wenn die Einzelurteile der Punktrichter zu einem Gesamturteil verrechnet wurden, ruft der Ringrichter die beiden Sportler wieder in die Ringmitte. Er prüft jetzt, wo die Handschuhe ausgezogen sind, auch noch einmal die Vorschriftsmäßigkeit der Bandagen. Ist damit alles okay, kann das Urteil der Punktrichter durch den Ringsprecher verkündet werden. Der Ringrichter hebt den Arm des Gewinners. Spätestens jetzt ist es üblich, dass sich die Sportler auch respektvoll voneinander verabschieden, bevor sie den Ring verlassen. Der Ringrichter wartet, bis der letzte Sportler aus dem Ring ist und verlässt dann ebenfalls den Ring – es sei denn, er leitet auch den folgenden Kampf noch.

Welche Anforderungen gelten für einen Boxring und wer sitzt am Ring?

Wettkämpfe dürfen nur in Boxringen ausgetragen werden, die den Regeln entsprechen. Die wichtigsten Bestimmungen sind:

  • Die Größe des Ring muss zwischen 4,9 und 6,1 Meter Seillänge im Quadrat betragen.
  • Die Plattformhöhe von Hochringen darf maximal 1,25 Meter betragen.
  • Der Plattform muss auf allen Seiten mindestens 50 cm über das Seilrechteck hinausragen, damit die Sportler nicht mit den Füßen ins Leere treten und stürzen können.
  • Der Boden ist meinem sturzdämmenden Belag abzudecken, darüber wird eine Ringbodenplane rutschfest und faltenfrei gespannt.
  • Der Ring muss mindestens mit drei und darf höchsten vier Seile ausgestattet sein (mindestens 3 cm und dürfen höchstens 5 cm im Durchmesser). Sie müssen festgespannt werden und müssen so beschaffen bzw. umwickelt und gepolstert sein, dass man sich an ihnen nicht verletzen kann. Der Abstand zwischen den Seilen ist jeweils festgelegt.
  • Auf jeder Seite des Rings müssen die Seile zweimal senkrecht miteinander verbunden werden, damit Sportler nicht durch die Seile hindurch aus dem Ring stürzen können.
  • Die rote und blaue Ecke liegen sich gegenüber, die beiden anderen Ecken sind die neutralen oder weißen Ecken.
  • Für die Trainer müssen an den jeweiligen Ringecken Sitzgelegenheiten bereitstehen.

Wie viele Gewichts- und Altersklassen gibt es?

Es gibt im olympischen Boxen vier Altersklassen:

  1. Schüler (U13)
  2. Kadetten (U15)
  3. Junioren (U17)
  4. Jugend (U19)
  5. Erwachsene

Jede Altersklasse und jedes Geschlecht hat eine eigene Einteilung der Gewichtsklassen. Dabei gilt das Prinzip: Je jünger und je leichter die Sportler sind, desto feiner die Gewichtsklassen unterteilt. Die Schüler (U13) sind die jüngsten Boxer, die Wettkämpfe austragen dürfen. In dieser Altersklasse sind die Sportler vom Papiergewicht bis zum Superschwergewicht in 16 Gewichtsklassen eingeteilt. Bei den erwachsenen Männern gibt es hingegen nur noch 9 Gewichtsklassen.

Welche Kampfurteile gibt es?

Die Regeln des olympischen Boxens kennen 9 Arten, wie ein Kampf ausgehen kann:

  1. Sieg nach Punkten (Abkürzung: WP)
    Der Punktsieg ist wie mit großem Abstand häufigste Entscheidung. In diesem Fall geht der Kampf über die volle zeitliche Distanz und am Ende entscheiden die 3 oder 5 rings um den Ring sitzenden Punktrichter über Sieg und Niederlage. Den Kampf gewinnt der Sportler, für den sich alle oder die Mehrheit der Punktrichter als Sieger entschieden haben.
  2. Sieg durch RSC (Abkürzung: RSC = Referee stops Contest)
    Wenn in einem Kampf, der eine Sportler dem anderen Sportler so sehr überlegen sein sollte, dass ein sinnvoller Kampf gar nicht möglich ist, kann der Ringrichter den Kampf vorzeitig beenden, um den unterlegenen Sportler zu schützen. Auf RSC muss immer dann zwingend entschieden werden, wenn die für die jeweilige Altersklasse und das betreffende Geschlecht maximal zulässige Zahl des Anzählens erreicht wurde.
  3. Sieg durch Aufgabe (Abkürzung: ABD = Abandon)
    Der Kämpfer oder sein Sekundant können den Kampf jederzeit aufgeben. Der Sportler tut dies, indem er durch einen »Kniefall« eine Unterbrechung des Kampfes herbeiführt und dem Ringrichter seine Aufgabe mitteilt. Der Sekundant tut dies, in dem er während des laufenden Kampfes das Handtuch in den Ring wirft. Er darf das Handtuch jedoch nicht werfen, während der Sportler angezählt wird.
  4. Sieg durch RSC‑I (Abkürzung: RSC‑I = Referee stops Contest — Injury)
    Verletzt sich ein Sportler im Ring oder wird er im Ring durch einen regelkonformen Schlag verletzt, so dass er den Kampf nicht mehr fortführen kann, so bricht der Ringrichter den Kampf ab und erklärt dessen Gegner zum Sieger durch RSC‑I.
  5. Sieg durch Disqualifikation (Abkürzung: DISQ)
    Leichte Regelwidrigkeiten werden zuerst ermahnt (oft im laufenden Kampf) und können im Wiederholungsfall verwarnt werden. Im Gegensatz zur Ermahnung ist eine Verwarnung mit einem Punktabzug verbunden. Ist der Regelverstoß schwerwiegender, kann auch sofort verwarnt oder (in sehr gravierenden Fällen) sofort disqualifiziert werden. Die dritte ausgesprochene Verwarnung führt zwingend zur Disqualifikation. Dabei ist unerheblich, ob der Sportler wegen der gleichen oder wegen unterschiedlicher Regelverstöße mehrfach verwarnt wurde.
  6. Unentschieden (Abkürzung: DRAW)
    Haben alle oder die Mehrheit der Punktrichter ein »Unentschieden« als Ergebnis, wird der Kampf entsprechend entschieden. Wenn drei Punktrichter eingesetzt sind, dann kann ein Unentschieden auch dadurch entstehen, dass jeder der drei Punktrichter anders entschieden hat (Punktrichter A hat den Kämpfer aus der blauen Ecke als Sieger, Punktrichter B den Kämpfer aus der roten Ecke und Punktrichter C hat ein Unentschieden). Obwohl sich Punktrichter in jeder Runde zwingend für einen der beiden Kämpfer als Sieger der Runde entscheiden müssen, also für eine einzelne Runde nie ein Unentschieden geben können, können Unentschieden in der Gesamtaddition durch unterschiedlich deutliche Rundenergebnisse ergeben. Oft entstehen sie aber auch durch Punktabzüge nach Verwarnungen.
  7. Sieg durch Walk Over (Abkürzung: WO)
    Erscheint ein Kämpfer nach seinem letzten Aufruf innerhalb einer festgelegten Zeit nicht im Ring, so kann der Supervisor auf »Walk Over« entscheiden. In diesem Fall gewinnt der Gegner den Kampf kampflos, sofern er kampfbereit im Ring angetreten ist, den Kampf also hätte führen können. Er muss also in Kampfkleidung erscheinen, die Hände bandagiert haben, Bioxandschuhe tragen, einen Zahnschutz eingesetzt haben und ggf. einen Kopfschutz tragen.
  8. Abbruch ohne Wertung (Abkürzung: NC = No contest)
    Führen äußere Umstände wie etwa ein Ausfall der Hallenbeleuchtung oder ein schadhafter Ring im Laufe der ersten Runde dazu, dass der Kampf beendet werden muss, so wird gar kein Urteil gefällt. Treten kampfabbrechende Zwischenfälle erst in der zweiten oder dritten Runde ein, so müssen die Punktrichter ihr Urteil auf der Grundlage der bislang gesehenen Leistung fällen.
  9. Sieg durch Niederschlag (Abkürzung: KO = Knock Out)
    Ist ein Kämpfer durch die Wirkung regelkonformer Treffer kampf- oder verteidigungsunfähig, so unterbricht der Ringrichter den Kampf und zählt den betreffenden Sportler bis »Acht« an. Er prüft dann, ob der Sportler soweit erholt ist, dass er den Kampf wieder aufnehmen kann. Ist das nicht der Fall, zählt er weiter bis »Zehn« und damit den Sportler aus. Der Gegner gewinnt den Kampf durch »KO«. Der Boxer, der an- oder ausgezählt wird, muss weder am Boden liegen oder gar bewusstlos sein. Es reicht die Kampf- oder Verteidigungsunfähigkeit bei »Acht«. In Fällen von schwerwiegenden Verletzungen oder Bewusstlosigkeit wird der Vorgang verkürzt auf »Stopp — Eins — Aus« und der Ringarzt gerufen.

Wie kommt ein Punkturteil zustande?

Punkturteile sind die häufigste Entscheidung bei Kämpfen im olympischen Boxen. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Im Rahmen der Weltmeisterschaften im olympischen Boxen 2019 in Russland wurden insgasamt 357 Kämpfe ausgetragen. Davon wurden 332 Begegnungen durch Punkturteile entschieden. Das entspricht einem Anteil von etwa 93%. Es lohnt sich also, sich mit Punkturteilen genauer zu befassen.

Bei Punkturteilen sind die Kämpfe (in der Regel) über die volle Kampfdistanz gegangen, so dass das Urteil über Sieg und Niederlage in der Verantwortung der 5 (manchmal auch 3) rings um den Boxring sitzenden Punktrichter liegt.

Jeder Punktrichter bewertet jede Runde des Kampfes für sich abgeschlossen. Er muss sich dabei zwingend für einen der beiden Sportler als Gewinner der Runde entscheiden. Dieser Gewinner bekommt für die gewonnene Runde 10 Punkte – egal, ob er nun nach objektiven Maßstäben betrachtet gut oder schlecht geboxt hat. Ein Unentschieden darf der Punktrichter für eine Runde nicht vergeben. Der unterlegene Boxer erhält für die Runde je nach dem Grad seiner Unterlegenheit 9, 8 oder 7 Punkte zugesprochen. Eine Runde hat also immer das Ergebnis 10:9, 10:8 oder 10:7.

Auf diese Weise werden alle Runden des Kampfes gewertet. Gewinnt einer der beiden Boxer jede Runde knapp, lautet die Wertung zugunsten des Siegers 30:27. Gewinnt er jede Runde deutlich, so lautet die Wertung 30:24. Gewinnt er jede Runde haushoch, dürfte es ein 30:21 geben. Natürlich passiert es auch häufig, dass ein Gewinner nicht alle 3 Runden für sich entscheiden kann, sondern nur 2 Runden gewinnt. Rein rechnerisch ist es auch denkbar, dass ein Boxer zwei Runden (jeweils 10:9) gewinnt, aber durch eine desaströse dritte Runde (7:10) den Sige noch aus der Hand gibt.

Sind sich alle Punktrichter darin einig, wer letztendlich den gesamten Kampf gewonnen hat, spricht man von einem einstimmigen Punktsieg. Bei 3 eingesetzten Punktrichtern wird ein einstimmiger Punktsieg mit 3:0 zum Ausdruck gebracht. Das heißt also nicht, dass der Sieger alle 3 Runden gewonnen haben muss oder 3 Treffer erzielt hätte. Es heißt nur, dass alle 3 Punktrichter denselben Sportler als Sieger gesehen haben. Bei 5 eingesetzten Punktrichtern lautet eine einstimmige Entscheidung dementsprechen 5:0.

Gibt es eine Mehrheitsentscheidung, spricht man von einer »Split Decison«. Bei 3 eingesetzten Punktrichtern wäre die Wertung dann also 2:1. Bei 5 eingesetzten Punktrichtern gibt es als Mehrheitsentscheidung das 4:1 oder das 3:2.

Obwohl sich die Punktrichter immer für einen der beiden Boxer als Rundensieger entscheiden müssen und der Kampf über 3 Runden läuft (ungerade Zahl), kann es am Ende des Kampfes auch zu einem Unentschieden kommen. Dies ist unter besonderen Umständen dann möglich, wenn einzelne Rundenergebnisse von 10:9‑Wertungen abweichen (vgl. die Wertung des Punktrichters 3 in der untenstehenden Tabelle).

Sehen alle oder die Mehrheit der Punktrichter den Kampf unentschieden, lautet das Ergebnis auch Unentschieden. Bei 3 eingesetzten Punktrichtern kommt es zu einem Unentschieden auch dann, wenn 2 Punktrichter sich jeweils für den anderen Boxer als Sieger entschieden haben und der 3. Punktrichter ein Unentschieden hat.

Was sind die Kriterien, nach denen Punktrichter einen Kampf bewerten?

Die Punktrichter sitzen an allen Seiten des Boxrings und beurteilen jede Runde abgeschlossen für sich. Der Sieger der Runde erhält immer 10 Punkte, der Verlierer der Runde je nach dem Grad seiner Unterlegenheit 9, 8 oder 7 Punkte. Die Wertung erfolgt nach folgenden Kriterien:

  1. Anzahl der vorschriftsmäßigen Wirkungstreffer
    Der Schlag ist dann vorschriftsmäßig, wenn er mit dem richtigen Teil des Handschuhs (Faustvorderseite des Handschuhs) auf die eine erlaubte Trefferfläche beim Gegner trifft (Vorderseite des Körpers und Kopfes, die Arme zählen nicht). Der Schlag ist dann ein Wirkungstreffer, wenn man einen Effekt erkennen kann oder vermuten muss (Anzeichen: Z.B. geht der Kopf infolge des Schlages zurück. Hilfsweise wird auch geschaut, ob der Schlag mit Schritt oder Körperrotation, also mit sichtbarem Körpereinsatz ausgeführt wurde.)
  2. Dominanz des Kämpfers
    Welcher Kämpfer ist in der Lage, dem anderen seine Taktik erfolgreich aufzuzwingen? Welche Kämpfer ist aktiver? Welcher Kämpfer dominiert den Raum? Welcher Kämpfer ist mehr im Vorwärtsgang oder in der Ringmitte?
  3. Qualität der Angriffs- und Verteidigungshandlungen
    Welcher Kämpfer zeigt die besseren und komplexeren Techniken oder Kombinationen? Welcher Kämpfer ist erfolgreicher beim Einsatz von Verteidigungshandlungen (Meiden, Ausweichen, Paraden, Blocks)? Welcher Kämpfer kann Verteidigungshandungen erfolgreich mit Gegenangriffen verbinden?

Wann wird ein Kämpfer angezählt?

Wenn ein Kämpfer durch Schlageinwirkung oder durch nachlassende Kraft und Ausdauer seine Kampf- und Verteidigungsfähigkeit verliert, wird er angezählt.

Der Ringrichter unterbricht dafür den Kampf mit einem »Stopp!«-Kommando und zählt im Sekundentakt bis »Acht«. Zeigt sich der angezählte Kämpfer durch diese kurze Pause wieder kampf- und verteidigungsfähig, wird der Kampf fortgeführt.

Ist er bei »Acht« in den Augen des Ringrichters noch nicht wieder fähig, den Kampf fortzuführen, zählt der Ringrichter bis »Zehn« weiter. Wenn bis »Zehn« gezählt wurde, ist aus dem Anzählen ein Auszählen geworden und der Kampf endet mit einem KO.

Im Laufe eines Kampfes kann nicht beliebig oft angezählt werden. Für beide Geschlechter gibt es in jeder Altersklasse zum Schutz der Sportler eine Regelung, wie oft maximal angezählt werden darf. Ist dies erreicht, endet der Kampf mit dem Urteil RSC (Abkürzung für »Referee stops Contest«).

Wann ist ein Kämpfer KO?

Ein Sieg durch »Niederschlag« (meistens KO genannt) ist dann gegeben, wenn ein Boxer durch Schlagwirkung seine Kampf- oder Verteidigungsfähigkeit verloren hat. Dies ist nicht erst gegeben, wenn ein Boxer durch einen Schlag tatsächlich zu Boden geht. Auch stehende Boxer können kampf- oder verteidigungsunfähig sein.

Der Ringrichter unterbricht dann den Kampf mit einem »Stopp!« und beginnt im Sekundentakt zunächst bis 8 zu zählen. Der nicht angezählte Boxer muss während des Anzählens in einer neutralen Ecke warten. Tut er das nicht oder nicht schnell genug, wird das Anzählen unterbrochen, bis er in der neutralen Ecke ist.

Ist durch das Anzählen die »8« erreicht, prüft der Ringrichter, ob der betreffende Boxer wieder kampffähig ist. Ist dies gegeben, wird der Kampf fortgesetzt. Ist dies nach Auffassung des Ringrichters nicht gegeben, zählt er bis »10« weiter. Bei »10« ist der betreffende Boxer nun »ausgezählt« und der Kampf somit durch KO entschieden.

Der ausgezählte Boxer wird immer ärztlich untersucht. Er erhält eine Sperre und darf in den nächsten Wochen keine Kämpfe oder wettkampfnahes Training (Sparring) machen. Eine Ausnahme hiervon ist nur bei KOs möglich, die durch Körpertreffer erzeilt wurden.

Welche Aufgaben haben die Kampfrichter?

Kampfrichter ist der Oberbegriff für Ringrichter und Punktrichter.

Ist ein Kampfrichter als Ringrichter eingesetzt, leitet er den Kampf im Ring. Er ist dem Schutz der Sportler verpflichtet und sorgt für einen möglichst reibungslosen und regelgerechten Ablauf des Kampfes:

  • Er kontrolliert vor dem Kampf die Wettkampfkleidung und Wettkampfausrüstung der Sportler auf Vollständigkeit und Vorschriftsmäßigkeit.
  • Er belehrt vor dem Kampf die Sportler und lässt sie einander begrüßen.
  • Er leitet den Kampf und ermahnt oder verwarnt bei Regelverstößen.
  • Er zählt bei Wirkungstreffern den betreffenden Boxer an (bis »Acht«) oder aus (bis »Zehn«).
  • Er kann Kämpfe wegen zu großer Überlegenheit oder Verletzung abbrechen und Sportler wegen fortgesetzter oder schwerwiegender Regelverstöße disqualifizieren.
  • Er verkündet das Urteil im Ring.

Ist ein Kampfrichter als Punktrichter eingesetzt, sitzt er an einer der Seiten des Boxrings und bewertet er jede Runde einzeln für sich. Er muss sich für einen der beiden Kämpfer als Gewinner der Runde entscheiden. Der Gewinner bekommt für die gewonnene Runde immer 10 Punkte, der unterlegene Boxer je nach dem Grad seiner Unterlegenheit 9, 8 oder 7 Punkte.

Welche Regelverstöße kommen häufiger vor?

Die Wettkampfbestimmungen zählen 24 mögliche Regelverstöße auf. Die häufigsten Regelverstöße sind jedoch:

  1. Kopf zu tief oder Kopfstoß
    Wer während des Kampfes den Kopf zu tief oder zu weit in Vorneigung hält, riskiert die Gefahr eines Kopfstoßes. Kopfstöße können zu Platzwunden führen, die in der Regel zwar nicht sehr gefährlich sind, aber wegen der starken Blutungen häufig zum Kampfabbruch führen.
  2. Innenhandschlag
    Der Gegner darf nur mit der Vorderseite des Boxhandschuhs getroffen werden. Trifft der Schlag mit einem anderen Teil des Boxhandschuhs auf, ist das eine Regelwidrigkeit.
  3. Abdrehen
    Der Gegner darf nur an der Vorderseite des Oberkörpers oberhalb der Gürtellinie angegriffen werden. Dreht ein Kämpfer sich ab und wendet er seinem Gegner den Rücken zu, unterbindet er damit unzulässigerweise den Kampf und begeht einen Regelverstoß.
  4. Sprechen im Ring
    Sprechen im Ring ist den Kämpfern prinzipiell nicht erlaubt. Nur wenn der Ringrichter den Kampf unterbricht und eine kurze klärende Frage hat, dürfte der Boxer sprechen. In der Regel gibt es im laufenden Kampf aber nur sehr selten einen Anlass zu reden.
  5. Zahnschutzverlust
    Der Verlust des Zahnschutzes führt zwingend zu einer Unterbrechung des Kampfes: Der Zahnschutz muss aufgehoben werden, gereinigt und wieder eingesetzt werden. Solche Unterbrechungen sind aber unerwünscht, weil sie den Ablauf eines Kampfes stören oder aber auch erfolgversprechende Aktionen des Gegners stoppen können.

Was ist eine Ermahnung? Was eine Verwarnung? Wann erfolgt eine Disqualifikation?

Begeht ein Kämpfer im Laufe des Kampfes leichte Regelverstöße, so ermahnt ihn der Ringrichter. Oft geschieht dies durch eine Bemerkung des Ringrichters im laufenden Kampf, also ohne Unterbrechung.

Wiederholen sich Regelverstöße oder sind die Verstöße etwas gravierender, so wird der Ringrichter den Kampf für die fällige Ermahnung kurz unterbrechen. Die Ermahnung hat für die Wertung des Kampfes noch keine Folgen.

Bei fortgesetzten Regelverstößen oder noch schwerwiegenderen Fouls bleibt es nicht bei der Ermahnung. Der Ringrichter wird (ggf. auch ohne vorherige Ermahnung) den Boxer verwarnen.

Im Gegensatz zur Ermahnung führt die Verwarnung am Ende des Kampfes zu einem Punktabzug für den betreffenden Kämpfer. Dazu unterbricht der Ringrichter den Kampf und zeigt dem Boxer sowie dem Supervisor mit einer Geste den Punktabzug und die Begründung hierfür an.

Eine Verwarnung kann knappe Kämpfe durchaus entscheiden, denn eine Runde, die rein nach der kämpferischen Leistung z.B. mit 10:9 für den verwarnten Boxer gewertet worden wäre, ist durch den Punktabzug faktisch egalisiert.

Verwarnungen können nicht beliebig oft ausgesprochen werden. Die dritte Verwarnung eines Boxers führt zwingend zu seiner Disqualifikation. Dabei spielt keine Rolle, ob er wegen unterschiedlicher oder gleicher Regelverstöße verwarnt wurde. Erkennt der Ringrichter eine besonders gravierende Unsportlichkeit, kann er den betreffenden Sportler auch sofort disqualifizieren.

Quelle: Deutscher Boxverband

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